Ein Traum in Schwarz und Silber. Kein Rolce Royce, aber definitiv ein schicker Maserati. Zumindest für mich. Die Rolleicord ist die kleine Schwester der Rolleiflex und wurde in dieser Form, als Modell III, zwischen 1950 und 1953 produziert. Jetzt, gut 50 Jahre später, halte ich sie in meiner Hand.
Schon seit Langem habe ich ein Auge auf doppeläugige Kameras mit Lichtschacht geworfen. Irgendwie ziehen mich die Dinger an. Nachdem vor wenigen Wochen die Duaflex II ihren Platz in meiner Sammlung fand, müssen sich die anderen Apparate jetzt an eine neue Mitbewohnerin gewöhnen. Hübsch, rassig und technisch in einem fast einwandfreien Zustand. Kein Knopf wackelt, kein Verschluss klemmt. Mit knapp 850 Gramm bringt sie auch ein ordentliches Gewicht auf die (Küchen)Waage. Ein Kampfgewicht, das sich sehen lassen kann und zudem noch sehr gut in der Hand liegt und sich angenehm hochwertig anfühlt.
Vorhin war ich schon in der Stadt unterwegs und habe ein paar Bilder auf den frisch eingelegten (Mittelformat)Film gebannt. Begleiten wird mich die Kamera auch auf meiner Studienfahrt nach Prag nächste Woche, wo ich hoffentlich reichlich schöne Motive vor die Linse(n) bekomme.
Es ist wieder ein ganz neues Gefühl zu fotografieren. Analoge Fotografie an sich ist schon eine Steigerung gegenüber der digitalen Fotografie. Wenn man dann allerdings noch ein Gerät dieser Klasse in den Händen hält, steigert sich die Freude, bei jeder Suche nach dem richtigen Bildausschnitt durch den Lichtschacht, bei jedem Auslösen und Einstellen der Blende und Zeiten, zu einem ganz besonderen Erlebnis. Hoffentlich lässt diese Euphorie nicht all zu schnell nach. An die könnte ich mich nämlich glatt gewöhnen.
Bekommen habe ich diesen Schatz durch einen Zufall. Als ich meinen, ehemals Fotografie-Begeisterten, Chemie-Lehrer fragte, ob der noch alte 620er Filmspulen hat, erzählte er mir, dass er zu Hause noch irgendwo „so eine Rolleiflex oder Rolleicord“ rumliegen hätte. Ich hab weiter nachgebohrt, und hatte eine Woche später (heute), im Tausch gegen ein wenig Kleingeld, eine neue alte Kamera in der Hand. Den Preis verrate ich an dieser Stelle nicht ;)
Und damit auch alle wissen wovon ich hier die ganze Zeit schwärme, gibts natürlich auch wieder ein paar Bilder auf die Augen.
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5 Comments
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hat die auch einen usb-anschluss?
Aber selbstverständlich ;) 1950 waren die ihrer Zeit doch bekanntermaßen weit voraus. ;)
Schöne Sache mit dem Lehrer! Die Filme heißen aber 120/240. ‚Klugscheißermodus AUS‘ :)
Die Filme, die ich hier meine, heißen tatsächlich 620er Filme und waren um ein winziges Stück kürzer. Damals wurden sie noch aus Metall gefertigt, heute werden sie nicht mehr hergestellt. Verwendet wurden die 620er-Spulen z.B. für die Kodak Brownie Duaflex II, über die ich hier auch schon berichtet habe. Die 120er-Spulen passen hier nicht rein. In die Rolleicord-Modelle hingegen passen beide Versionen, was es angesichts der 120er-Spulen natürlich ungleich leichter macht, damit noch zu fotografieren.
Das tut mir Leid, dass ich Dich fälschlicherweise berichtigt habe. Von 620ern habe ich tatsächlich noch nichts gehört. Aber wenn du schreibst, dass du schon auf deinem Blog etwas dazu hast, werde ich mich mal danach umsehen! Beste Grüße und Danke für die Info.